Bremerhaven, 22. Oktober 2012: Vor rund einem halben Jahr hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, ein Gesamtverkehrskonzept für Bremerhaven erstellen zu lassen. Die Umsetzung des Beschlusses ist nicht in Sicht, stattdessen werden weiterhin Einzelkonzepte und -maßnahmen in Auftrag gegeben, so die Kritik des Unternehmervereins Bremerhaven-Wesermünde.
„Bremen ist da erheblich weiter“, erklärt Jens Grotelüschen, 1. Vorsitzender des Vereins, mit Blick auf die Bremer Verkehrsentwicklungsplanung 2020/2025. Diese werde die Grundlage für die strategische Verkehrsplanung in Bremen für die nächsten Jahre bilden und solle dafür sorgen, dass zukünftig Maßnahmen für den nichtmotorisierten sowie für den motorisierten Verkehr auf Straße und Schiene, zum Personen- und Gütertransport und für alle Verkehrszwecke zueinander passen, so eine Senatsmeldung.
„Auch für Bremerhaven ist es unerlässlich, ein solches Gesamtverkehrskonzept unter Einbeziehung des Umlandes zu erstellen“, fordert der Vorsitzende. „Einzelkonzepte wie das beauftragte Radverkehrskonzept oder das Verkehrskonzept für den Speckenbütteler Park sind kontraproduktiv, weil nur Teilbereiche betrachtet werden.“ Entsprechend begrenzt werden Wirkung und Nachhaltigkeit der Maßnahmen sein.
„Beeinträchtigungen sind in Bremerhaven überwiegend hausgemacht“, so Grotelüschen. Der Verkehr dürfe nicht gebremst, sondern müsse im Rahmen eines Gesamtkonzeptes sinnvoll und nachhaltig gelenkt werden. Selbst auf der Cherbourger Straße seien trotz Hafenauslastung von rund 80 Prozent keine Verkehrsbeeinträchtigungen festzustellen, die den Bau des Hafentunnels rechtfertigen würden. Im Übrigen werde die Sanierung der wichtigsten Fahrradwege mit rund 680.000 Euro so viel wie die Unterhaltung des Tunnels pro Jahr kosten.
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