Unternehmerverein fordert Verkehrsentwicklungsplan für Bremerhaven

Bremerhaven, 23. November 2012: Der Unternehmerverein Bremerhaven-Wesermünde freut sich über die jüngsten Umschlagsrekorde der bremischem Häfen und nimmt die positive Entwicklung zum Anlass, sich erneut für eine sinnvolle Hafenanbindung einzusetzen.

Der Unternehmerverein ist ebenso wie die Hafenwirtschaft der Meinung, dass entscheidend sei, wie gut der Hafen an das Hinterland angebunden ist, um eine schnelle und reibungslose Abfertigung zu gewährleisten.

„Es ist ein Trugschluss, dass mit den Investitionen zum Hafentunnelbau die Leistungsfähigkeit der Anbindung maßgeblich verbessert werden wird“, so Jens Grotelüschen, 1. Vorsitzender des Vereins. Der Verein gibt zu bedenken, dass weiterhin nur eine BAB-Anfahrt zur Verfügung stehen wird. Entsprechend groß sei die Gefahr einer Blockade durch Unfälle, Instandhaltungsmaßnahmen etc. Außerdem werde der Verkehr während der Bauzeit nur einspurig fließen. Erhebliche Beeinträchtigungen sind die Folge.

„Entscheidend ist allerdings, dass es auch nach Fertigstellung die von der Hafenwirtschaft geforderte ampelfreie Zufahrt zum Hafen nicht geben wird“, erklärt Grotelüschen mit Verweis auf die Kreuzungsbereiche im Streckenverlauf. Derzeit seien trotz Hafenauslastung von rund 80 Prozent auf der Cherbourger Straße keine Verkehrsbeeinträchtigungen festzustellen sind, die den Bau des Hafentunnels rechtfertigen würden. „Weitere Verlagerungen auf die Schiene durch Investitionen in die Hafeneisenbahn sind zu erwarten.“ Die Zunahme des Bahnanteils erkläre auch den nur geringen Zuwachs an LKW-Verkehren trotz deutlicher Steigerung des Containerumschlags.

Darüber hinaus dürfe nicht vergessen werden, dass die bremischen Häfen bald an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen werden.

Irreführend sei zudem die Darstellung, die Hafenwirtschaft werde 15 Millionen der Baukosten bereitstellen: „Der Beitrag der Spediteure und Terminalbetreiber wird nicht als Kapital zur Verfügung gestellt, sondern finanziert, vermutlich ihm Rahmen einer Landesbürgerschaft, und über Jahre abgestottert“, so der Vereinsvorsitzende. Die Terminalgebühr und der damit einhergehende administrative Aufwand werden insbesondere die Spediteure treffen. „Das Geld sollte lieber zur Ertüchtigung und Optimierung der Terminals und der Hafeninfrastruktur verwendet werden.“

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